Gekürzt, gestrichen, „gerettet“?! – Antidiskriminierungsarbeit im Bildungsbereich weiterhin unter Druck

Am vergangenen Samstag sprach unser Referent für Antidiskriminierung Ed Greve auf der 20 Jahre Jubiläumsfeier des queeren Bildungsprojekts ABqueer über Zukunftsperspektiven intersektionaler queerer Bildung in Zeiten von Anfeindungen und Widerständen nicht nur aus Teilen der Gesellschaft, sondern auch aus Parlament und Senat. Besonders unsere Kompetenzstelle intersektionale Pädagogik (i-PÄD) wird schon seit mehreren Jahren immer wieder…

Am vergangenen Samstag sprach unser Referent für Antidiskriminierung Ed Greve auf der 20 Jahre Jubiläumsfeier des queeren Bildungsprojekts ABqueer über Zukunftsperspektiven intersektionaler queerer Bildung in Zeiten von Anfeindungen und Widerständen nicht nur aus Teilen der Gesellschaft, sondern auch aus Parlament und Senat. Besonders unsere Kompetenzstelle intersektionale Pädagogik (i-PÄD) wird schon seit mehreren Jahren immer wieder Finanzierung gekürzt, gestrichen, wieder ein wenig zur Verfügung gestellt, wieder gestrichen und bekommt nun wieder neue Finanzierung in Aussicht gestellt.

Während die Bildungssenatorin ihre politische Motivation öffentlich leugnet, hat sich ihr Jugendstaatssekretär deutlichere Absichten geäußert, Träger der Antidiskriminierungsarbeit aus Schule, Sozial- und Jugendarbeit verdrängen zu wollen. Auch die Stelle der Antidiskriminierungsbeauftragten für Bildung wird weiter ausgehöhlt und blockiert und die Landeszentrale für politische Bildung stand vor Monaten schon unter Beschuss. Hierzu hatten wir uns in mehreren Stellungnahmen in der Vergangenheit geäußert.

Am Samstag waren sich Panelist*innen und Publikum einig: Intersektionale queere und generell Antidiskriminierungsarbeit muss nicht nur erhalten, sondern verstetigt und ausgebaut werden. Die letzten Jahre waren nicht nur persönlich kräftezehrend für die vielen Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen der Bildungsarbeit, sie haben auch notwendige fachliche Weiterentwicklung, innovative Kooperationsprojekte und strukturelle Veränderungen aufgehalten, unterbrochen und stellen die Träger auch in den kommenden Jahren vor große Herausforderungen.

Ed Greve dazu: „Strukturen, die einmal zerschlagen wurden, lassen sich nicht von heute auf morgen wieder aufbauen. Personal orientiert sich neu, Expertise geht verloren, Kontakte und Netzwerke zerfallen. Mit jeder Kürzung und besonders mit jeder Streichung zockt der Senat mit essentieller Infrastruktur. Wir brauchen Antidiskriminierungsarbeit für ein gerechtes Berlin.“

Umso mehr rücken wir solidarisch zueinander und lassen uns auch von haushaltspolitischen Entscheidungen nicht spalten.

Kontakt für Rückfragen & Interviews:

Ed Greve, Referent für Antidiskriminierung
ed.greve@migrationsrat.de
0176 99 11 49 43