17. Mai 2011

Zum Internationalen Tag gegen Homophobie

Homophobie hat keinen Migrationshintergrund, sondern entspringt der Mitte unserer Gesellschaft

Berlin, 17. 05 2011: Zum Internationalen Tag gegen Homophobie erinnert der Migrationsrat Berlin Brandenburg daran, dass Homophobie keinen Migrationshintergrund hat. Homophobie ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, das ein solidarisches Eintreten gegen sämtliche Ausgrenzungs- und Diskriminierungsformen erfordert.

„Von einem Klima der Offenheit und Wertschätzung kann auch 2011 nicht gesprochen werden. Davon zeugen die im deutschen Sprachgebrauch gängigen Schimpfwörter oder die mangelnde rechtliche und finanzielle Gleichstellung eingetragener Lebenspartnerschaften“, beklagt Sanchita Basu vom Vorstand des MRBB. 1994 wurde mit der Abschaffung des § 175 die gleichgeschlechtliche Lebensweise in Deutschland entkriminalisiert. In zahlreichen Debatten, Kampagnen und Datenerhebungen werden jedoch die unterschiedlichen Ausgrenzungs- und Diskriminierungserfahrungen von Schwulen und Lesben auf körperliche Gewalt durch eine spezifische Tätergruppe reduziert: Homophobie erscheint als das vermeintliche Problem von Menschen ‚mit Migrationshintergrund‘ bzw. von ‚Muslimen‘.

„Wer gegen Sexismus und Homophobie eintritt und dabei rassistische Feindbilder bedient, verfehlt zwangsläufig sein bzw. ihr Ziel. Der Verweis auf die so genannten Muslime macht nicht nur Schwule, Lesben und Trans Menschen of Color unsichtbar, sondern ermöglicht auch das Weißwaschen der Mehrheitsgesellschaft. Dann heißt es immer wieder: Die haben das Problem, nicht wir“, so Sanchita Basu.

In der Präambel des Migrationsrats Berlin Brandenburg heißt es: „Wir, die Mitgliedorganisationen des Migrationsrates, lehnen Rassismus, nationalen Chauvinismus, Antisemitismus, religiösen Fanatismus, jegliche Diskriminierung aufgrund der ethnischen Herkunft, der sexuellen Orientierung, des Geschlechts, der körperlichen und geistigen Behinderung strikt ab.“

Ansprechperson:
Sanchita Basu

Migrationsrat Berlin Brandenburg e. V.
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