3. August 2004

Der Migrationsrat Berlin-Brandenburg begrüßt Schröders Ablehnung eines Berliner Zentrums der Vertreibungen

Der Migrationsrat Berlin-Brandenburg e.V., Dachverband von 48 Migrant/innenorganisationen, begrüßt die klare Position von Bundeskanzler Gerhard Schröder in seiner Warschauer Rede.

Moctar Kamara, Sprecher des Verbandes, erklärte: „Im Mittelpunkt der Debatte um das Zentrum gegen Vertreibungen in Berlin steht nicht die tatsächliche Erinnerung an Leid und Gewalt, sondern die Neuinterpretation deutscher Geschichte. Es geht den Initiatoren vorrangig um die Umsiedlung der Deutschen und ihrer ‹Opfergeschichte›. Die nationalsozialistische Eroberungs- und Vernichtungspolitik wird hingegen vernachlässigt. Die Umsiedlung der Deutschen wurde im Potsdamer Abkommen beschlossen, ist also völkerrechtlich legitimiert. Für den Aktionismus des Vertriebenenverbandes kann aus der Sicht heutiger Migranten und Migratinnen in Berlin und Brandenburg keinerlei Verständnis aufgebracht werden.“

Der Migrationsrat Berlin-Brandenburg erwartet anstelle jenes Zentrums eine Europäisierung der Debatte, in der vielfältige und widersprüchliche Erfahrungen Platz haben müssen. Das würde dem partnerschaftlichen und respektvollen Umgang in Europa nutzen.

Kontakt: Izabela Ebertowska
Vorstandsvorsitzende des Polnischen Sozialrats, Vorstandsmitglied des Migrationsrat Berlin Brandenburg

Moctar Kamara, Sprecher im Migrationsrat

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Ed Greve

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