Erfolgreich die eigene Perspektive einbringen
Auch dieses Jahr bietet der Migrationsrat weitere Medientrainings an!
Um was gehts?
In Medientrainings qualifizieren wir Euch – Menschen aus migrantischen und nicht-migrantischen Schwarzen, PoC, muslimischen und jüdischen Communitys – im Umgang mit Medien und Medienschaffenden und als potenzielle Expert*innen. Wir vermitteln «handwerkliche» Skills wie das Entwickeln einer Kommunikationsstrategie, Sprechen in ein Mikrofon oder vor einer Kamera, zielgruppengerechte Sprache, Social Media Management usw.
Wir vermitteln euch in euren Themenfeldern als Expert*innen an Journalist*innen. So werden wir ein schlagfertiges Netzwerk migrantischer, rassismuskritischer und antikolonialer Zivilgesellschaft etablieren.
Unser Angebot
Die Workshops sind Teil einer Fortbildungsreihe, die Aktivist*innen inhaltlich und methodisch stärkt, sich als Expert*innen in den Medien, aber auch im Rahmen der weiteren Zivilgesellschaft aus unserer Perspektive und zu unseren Themen zu äußern (z.B. Flucht/Asyl, Staatsangehörigkeit/ Wahlrecht/ Einbürgerung, Partizipation, Gesundheit, Bildung, Arbeit, Wohnen, Kinder und Jugend, Geschlechtergleichstellung, Queer, Behinderung, Religion usw.).
Die Teilnehmenden sollten Interesse haben, in einen Expert*innen-Pool aufgenommen zu werden, um bei Bedarf an Redaktionen/Medienschaffende vermittelt zu werden.
Die Workshops zwischen Mai und November 2025 sind kostenlos und offen für alle Berliner Aktivist*innen und Vertreter*innen von migrantischen und nicht-migrantischen Schwarzen, PoC, muslimischen und jüdischen Organisationen/Initiativen und Communitys.
Die Workshops finden in der Regel jeweils von 10 – 16 Uhr statt. Es können ggf. Abweichungen stattfinden, über die wir Euch vorher per E-Mail informieren werden.
Aktuell bieten wir folgende Termine an:
Politische Kampagnenarbeit (Mittwoch, 11.06.2025)
Referent*in: Lakshmi Thevasagayam
Als Migrant*innen und Menschen, die Rassismus erfahren, erleben wir an jeder Ecke unseres Lebens Probleme und Ungerechtigkeiten, die wir ändern wollen. Egal ob wir schnell reagieren müssen, oder langfristig zu einem Thema arbeiten – ohne Kampagnenarbeit geht es nicht. Wir schauen in der Session auf verschiedene Kampagnenformen. Was ist der Unterschied zwischen Advocacy, Mobilizing und Organizing? Was steht hinter dem Hype um Organizing? Was sind ihre Vor- und Nachteile? Wir werden verschiedene Tools anschauen, um unsere Kampagnen erfolgreich zu planen. Ihr habt hier auch den Raum gemeinsam über eure vergangenen, gegenwärtigen oder kommenden Kampagnen zu beraten und zu reflektieren.
Öffentlichkeitsarbeit strategisch angehen (Mittwoch, 09.07.2025)
Referent*innen: Darya & Noura (wort.wechsel)
Bevor wir einen Post machen, einen Newsletter schreiben oder ein Interview geben, ist meistens schon viel passiert. Um gute Öffentlichkeitsarbeit zu machen, hilft es, wenn wir wissen, welche Geschichten wir erzählen wollen, wen wir damit erreichen wollen, was wir von unserem Publikum wollen und wie wir das so formulieren, dass sie auch überzeugt werden. In unserem Workshop nehmen wir uns einen Tag, um an euren Strategien zu arbeiten, damit eure Geschichten mehr gehört werden.
Darya und Noura vom wort.wechsel Kollektiv haben Erfahrungen mit Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in sozialen Bewegungen gesammelt. Zum Workshop bringen wir Ideen mit, die uns geholfen haben, so wie die Verbündetenanalyse und das race class narrative. Vor allem schauen wir aber, wo ihr und eure Gruppen stehen, welche Geschichte ihr erzählen wollt und wie wir das Spotlight auf euch richten.
Kommunikationstool gegen Rechts: das Race-Class Narrativ (Donnerstag, 17.07.2025)
Referent*innen: Kathi & Trang (Movement Hub)
Rechte nutzen regelmäßig rassistische Erzählungen als Mittel, um wirtschaftliche Ängste auszunutzen und Menschen gegeneinander aufzuhetzen. Migrant*innen werden zum Sündenbock für soziale und wirtschaftliche Probleme. Welche Narrative stellen wir den Erzählungen der Rechten entgegen? Mit welchen Erzählungen schaffen wir Mehrheiten gegen rechts?
Das Race-Class-Narrative ist ein empirisch-getestetes Kommunikationskonzept, um Botschaften zu formulieren, die rechte und rassistische Narrativen kontern. Es ist vor allem dann hilfreich, wenn das Ziel deiner Öffentlichkeitsarbeit ist, Menschen unterschiedlicher Identitäten anzusprechen, die keine Aktivist*innen sind und sich (noch) nicht mit progressiven Bewegungen identifizieren.
Das Race-Class-Narrative hilft dir, deine Kernbotschaft zu formulieren, indem es dich u.a. vor folgende Fragen stellt: Wer genau ist deine Zielgruppe und wie begeisterst du sie? Wie sprichst du eine Gruppe von Menschen unterschiedlicher Identitäten an, und schaffst (trotz Unterschiede in der Lebensrealität) ein Gemeinschaftsgefühl? Wie schaffst du es gleichzeitig die unterschiedlichen Lebensrealitäten, z.B. aufgrund von Race und Gender, nicht unsichtbar zu machen? Wie bringst du das Problem, gegen welches du angehen willst, gut rüber? Und wie definierst und beschreibst du deine Gegner*innen?
In dem Workshop werden wir das Kommunikationskonzept „Race-Class-Narrative“ vorstellen, es zur Diskussion stellen, uns Beispiele anschauen in denen es angewendet wurde, sowie praktische Übungen dazu machen.
Social Media (Donnerstag, 24.07.2025)
Referent*in: Dilara Arslan (KARAKAYA TALKS)
In diesem praxisnahen Workshop entwickeln wir gemeinsam einen effektiven Fahrplan für deinen Social Media Auftritt, damit du dich erfolgreich als Expert*in positionieren und deine Message gezielt vermitteln kannst. Zuerst legen wir mit einer durchdachten Strategie ein solides Fundament, bevor wir uns den spannenden Fragen widmen, die für eine nachhaltig wachsende Social Media Präsenz wichtig sind:
- Welche Plattformen und Content-Formate passen am besten zu dir?
- Wie findest du neue Content-Ideen, um mit den dynamischen Trendzyklen Schritt zu halten, und wie kannst du mit deinem Content (d)eine Geschichte erzählen?
- Was ist dieses Growth Hacking, von dem alle reden?
- Wie kannst du eine lebendige, respektvolle Community aufbauen?
- Und was macht eine zielführende Social Media Kampagne aus?
Zum Schluss schauen wir uns an, wie Social Media Management und Content Produktion im Alltag aussehen – mit praxisnahen Tipps und echten Fallbeispielen!
Video-Content für Insta, TikTok & Co. (Mittwoch, 17.09.2025)
Referentin: Emily Laquer (Aktivistinnenagentur)
- Basis-Funktionen von Instagram und TikTok
- Eigene Skripts erstellen
- Cap Cut nutzen (kostenlose App)
- Videoproduktion und -Schnitt + Kamera- und Stimmtraining
- Ein eigenes Video erstellen
- Mit Praxis-Tipps der Profis
How to Wikipedia – Dein Wissen zählt! (Donnerstag, 09.10.2025)
Referent*innen: Wikimedia Deutschland e.V.
Worum geht es?
Wikipedia ist weltweit eine der meistgenutzten Websites und hat einen enormen Einfluss darauf, was als Wissen gilt und welche Perspektiven verbreitet werden. Wikipedia speist KI-Systeme, wird in der Rechtsprechung zitiert und prägt öffentliche Diskurse. Doch was passiert, wenn unsere Perspektiven und unser Wissen fehlen oder falsch dargestellt werden? In dieser Veranstaltung möchten wir gemeinsam das Wissen auf Wikipedia erweitern und dafür sorgen, dass auch machtkritische und marginalisierte Sichtweisen ihren Platz in der Wikipedia finden. Dabei werden die Teilnehmenden lernen, wie sie selbst Wikipedia-Artikel bearbeiten, fehlendes Wissen ergänzen und fehlerhafte Inhalte korrigieren können.
Ziel der Veranstaltung:
- Wissen stärken: Gemeinsam wollen wir dazu beitragen, dass verlässliches Wissen aus marginalisierten Perspektiven in der Wikipedia einen Raum erhält.
- Einfluss nehmen: Wir zeigen den Teilnehmenden, wie sie durch das Erstellen oder Bearbeiten von Wikipedia-Artikeln aktiv an der Gestaltung öffentlicher Wissenslandschaften und Diskurse mitwirken können.
- Lokale Perspektiven teilen: Reichweite und Sichtbarkeit schaffen für Themen und Perspektiven, die für euch als lokale Community wichtig sind sowie Dokumentation und Archivierung von lokalen Errungenschaften und Erfahrungen.
Organisierung und Mobilisierung (Mittwoch, 05.11.2025)
Referent*in: Payal Parekh
Organising for Power
Organizing ist eine politische Philosophie, die darauf beruht, dass Menschen kollektiv handeln, um eine gewünschte Veränderung zu erreichen. Die Grundpfeiler von Organizing sind Gruppen mit starken Beziehungen zwischen Menschen zu bilden, Macht aufzubauen und positive Veränderungen zu erzielen. In diesem Workshop lernt ihr über die Geschichte und Theorie von Organizing sowie praktische Werkzeuge, die ihr in eurer politischen Arbeit anwenden könnt.
Inhaltliche Fortbildungen:
Migrationsrecht
Einführung in das Aufenthaltsrecht für die Beratung (Mittwoch, 28.05.2025)
Referentin: Magdalena Benavente
Diese Schulung bietet eine grundlegende Einführung in das Aufenthaltsrecht und vermittelt praxisrelevantes Wissen für die Beratung. Behandelt werden zentrale aufenthaltsrechtliche Regelungen, Aufenthaltstitel, Rechte und Pflichten von Drittstaatsangehörigen sowie aktuelle Änderungen der Gesetzgebung.
Internationale und europäische Rechtsgrundlagen einer menschenrechtsbasierten Migrationspolitik (Donnerstag, 04.09.2025)
Referentin: Magdalena Benavente
Diese Fortbildung vermittelt die völker- und europarechtlichen Grundlagen einer menschenrechtsbasierten Migrationspolitik. Behandelt werden zentrale Rechtsquellen wie die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, die Genfer Flüchtlingskonvention und die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK). Im Fokus stehen das Recht auf Asyl, das Non-Refoulement-Prinzip und staatliche Verpflichtungen zur Sicherstellung menschenwürdiger Aufnahmebedingungen.
Die Härtefallkommission im Migrationsrecht (Mittwoch, 08.10.2025)
Referentin: Magdalena Benavente
Diese Fortbildung bietet einen Überblick über die Aufgaben und Arbeitsweise der Härtefallkommission. Sie erläutert, unter welchen Bedingungen ein Antrag auf Berücksichtigung durch die Kommission gestellt werden kann und welche rechtlichen Rahmenbedingungen dabei zu beachten sind. Zudem werden praxisnahe Fallbeispiele besprochen, um die Entscheidungsfindung der Kommission sowie die Anwendung der Härtefallregelungen im Migrationsrecht besser zu verstehen.
Staatsbürgerschaft & Partizipation
Staatsangehörigkeit in Deutschland – Recht, Geschichte und Einbürgerung
(Montag, 16.06.2025)
Referentin: Mallika Basu
Welche Voraussetzungen gibt es für die deutsche Staatsangehörigkeit? Wie hat sich das Staatsangehörigkeitsgesetz historisch entwickelt, und was können wir daraus lernen? Dieser Workshop bietet eine fundierte Einführung in die rechtlichen Rahmenbedingungen der Staatsangehörigkeit in Deutschland, mit besonderem Fokus auf den Einbürgerungsprozess in Berlin.
Möglichkeiten der gesellschaftlichen und politischen Partizipation ohne die deutsche Staatsangehörigkeit (Montag, 03.11.2025)
Referentin: Mallika Basu
Wie sieht politische und gesellschaftliche Partizipation aus? Welche Möglichkeiten gibt es und welche sind vor allem zugänglich für in Deutschland lebende Menschen ohne die deutsche Staatsangehörigkeit?
Dieser Workshop bietet einen kleinen Einblick in die verschiedenen Möglichkeiten der gesellschaftlichen und politischen Partizipation ohne deutsche Staatsangehörigkeit. Er vermittelt praktische Ansätze und rechtliche Grundlagen, die es ermöglichen, aktiv an der Gesellschaft teilzuhaben und politische Prozesse mitzugestalten. Er bietet jedoch auch einen Raum für Austausch und Vernetzung.
Antidiskriminierung
Ist das Antidiskriminierung oder kann das weg? Was bringen Ansprechpersonen, Beauftragte & Co. – und was nicht? (Donnerstag, 03.07.2025)
Referent: Ed Greve
Ansprechpersonen, Beauftragte, Ombudsstellen – viele kennen die Begriffe, aber oft bleibt unklar: Wer ist eigentlich wofür zuständig? Was kann man von diesen Stellen erwarten – und was nicht? Und wie unabhängig sind sogenannte Beschwerdestellen eigentlich? In diesem Workshop schauen wir uns bestehende Strukturen in Verwaltung und Institutionen an, die Diskriminierung abbauen sollen. Wir diskutieren, wie mit ihnen gearbeitet werden kann – wofür wir sie nutzen können, wie wir sie kritisieren und was wir fordern können, wenn wir mit ihnen gar nicht weiter kommen.
Zielgruppe oder Beteiligte? Über Beziehungen, Rollenwechsel und Rückhalt in der Projektarbeit (Donnerstag, 18.09.2025)
Referent: Ed Greve
Projekte richten sich oft an „Zielgruppen“. Doch viele Menschen sind eben gerade nicht nur Nutzer*innen von Angeboten – sie unterstützen, kritisieren, gestalten mit. In diesem Workshop geht es darum, wie Projekte Beziehungen aufbauen können, die nicht nur in eine Richtung gehen. Was passiert, wenn sich Rollen verschieben – zwischen Teilnehmenden, Mitarbeitenden, Fördernden? Zwischen community-zugehörigen Unterstützer*innen und verbündeten Unterstützer*innen? Wie lässt sich Unterstützung organisieren, die nicht vereinnahmt oder entkoppelt? Und wie bleibt ein Träger politisch handlungsfähig, wenn Projekte unter Druck geraten?
„Speaking truth to power“ in der Lobbyarbeit?! Was Lobbyarbeit kann – und wo sie kippt (Mittwoch, 12.11.2025)
Referent: Ed Greve
Wer politisch etwas verändern will, spricht oft mit Entscheidungsträger*innen. Doch wie geht das, ohne die eigenen Anliegen verwässern zu müssen? In diesem Workshop reden wir über den schmalen Grat zwischen Einfluss und Vereinnahmung. Woran erkennt man Scheinbeteiligung? Wie lässt sich umgehen, dass man nur als Symbol eingeladen wird? Und was tun, wenn Institutionen sich mit Antidiskriminierungsarbeit schmücken, ohne wirklich etwas zu verändern? Es geht um Erfahrungen, Strategien – und um die Frage, wie man mit Druck umgehen kann, ohne sich zu verbiegen.
Barrieren
Unsere Workshops finden in deutscher Lautsprache statt. Eine Verdolmetschung findet nicht statt.
Alle Workshops finden in den Räumen des Migrationsrats Berlin statt. Die Räume des Migrationsrats sind im zweiten Stock und mit dem Aufzug barrierefrei zugänglich. Eine barrierefreie Toilette gibt es in den Räumen des Familiengartens im Erdgeschoss des gleichen Gebäudes. Ein rollstuhlgerechter Parkplatz ist nicht vorhanden.
Anmeldung
Die Anmeldung ist über diesen Link möglich. Interessierte können sich für einen Workshop, für mehrere oder alle Workshops anmelden.
Bei Rückfragen gerne an Thao Nguyen (Koordination für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit) wenden: Thao.Nguyen[at]Migrationsrat.de
Hinweis Datenschutz: Wenn Sie sich für eine Veranstaltung (Workshop, Konferenz etc.) des Migrationsrat Berlin e.V. anmelden, ist es notwendig, dass Ihre personenbezogenen Daten erhoben, gespeichert und verarbeitet werden. Dies geschieht ausschließlich zum Zweck der Organisation und Durchführung der jeweiligen Veranstaltung. Der Migrationsrat Berlin e.V. behandelt Ihre Daten vertraulich; eine Weitergabe an Dritte erfolgt grundsätzlich nicht. Soweit zuwendungsrechtliche Verpflichtungen vorliegen, werden Ihre Daten nur an die*den Zuwendungsgeber*in weitergegeben. Für die Dauer gesetzlich vorgeschriebener Aufbewahrungsfristen (in der Regel zehn Jahre) ist der Migrationsrat Berlin e.V. verpflichtet, Teilnahmelisten datenschutzkonform aufzubewahren. Danach werden die Teilnahmelisten vernichtet. Ohne eine solche Erhebung, Speicherung und Verarbeitung bzw. eingeschränkte Weitergabe ist die Durchführung eines Projekts oft nicht möglich. Für die beschriebene Datenverarbeitung gibt es eine Rechtsgrundlage gemäß Artikel 6 der Datenschutz-Grundverordnung. Ihre Ansprechperson bei Fragen zum Datenschutz ist Koray Yılmaz-Günay (Geschäftsführung): info@Migrationsrat.de.
Die Workshops werden gefördert durch:
