11. Januar 2011

Brandstiftung „des Bösen“

Mit dem Brandanschlag gegen das Gotteshaus der Ahmadiyya-Gemeinde in Wilmersdorf in der Nacht zum Samstag, wurden allein in Berlin im vergangenen letzten halben Jahr zehn Brandanschläge auf muslimische Gotteshäuser gezählt. Betroffen waren in der Vergangenheit wiederholt Berlins größte Moschee, die Sehitlik-Moschee am Columbiadamm, die Al-Nur-Moschee und das Gebäude der „Islamischen Kulturgemeinde der Iraner“ in Neukölln.

„Rechtsradikale Akte“ sind immer auch im Kontext von gesamtgesellschaftlichen Stimmungen, Diskursen und Befindlichkeiten zu werten. Im Hier und Jetzt entwachsen sie einer Stimmung, in welcher jede Abweichung als muslimisch markiert ist, der Islam unter Generalverdacht gestellt wird und die Verhandlung von Muslem_innen einen Bestsellerstatus garantiert.

Selbstdarsteller_innen aus Politik, Medien, Wissenschaft und Wirtschaft lassen keinen Zweifel an „dem Bösen“, das da weder „unsere“ Wertvorstellungen teilt, noch wirtschaftlich zum Aufblühen unseres Landes beiträgt und zu guter Letzt uns urdeutschen Frauen und Männern gegenüber feindlich gesonnen ist. Eine Aus-/Vertreibung „des Bösen“ mittels Brandsätzen ist beinahe nur eine logische Konsequenz der vorausgegangenen omnipräsenten antimuslimischen Hetze.

Der Migrationsrat Berlin Brandenburg (MRBB) fordert die politischen und zivilgesellschaftlichen Akteur_innen auf antimuslimischen Rassismus ernst zu nehmen und ihm entschiedenen zu begegnen. Es sind Monitoringstellen einzurichten, die Anschläge auf muslimische Gotteshäuser bundesweit sammeln und auch Zusammenhänge zu gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen nicht außer Acht lassen.

Ansprechpartnerin: Frau Fakra Fatnassi

Kontakt für Rückfragen & Interviews:

Ed Greve

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