4. Juli 2019

Homophobie und Rassismus: Zusammen denken – zusammen kämpfen!

Rassismus und LSBITQ-Feindlichkeit müssen auch im öffentlichen Diskurs endlich zusammen gedacht und zusammen bekämpft werden! Die Politik steht in der Verantwortung, Organisationen und Projekte mit dieser Zielsetzung zu fördern.

Seit fünf Jahren arbeitet unser Projekt MSO inklusiv! bundesweit in und mit Organisationen, in denen Schwarze Menschen, Personen of Color, Migrant*innen, Geflüchtete sich selbst organisieren. Ziel des Projekts ist es, Vereine und Gruppen darin zu unterstützen, Homo- und Trans*feindlichkeit abzubauen und gleichzeitig LSBTI und queere Personen in diesen Vereinen mit ihren Projektvorhaben zu unterstützen und zu empowern.

Über die Jahre hinweg konnten wir mit MSO inklusiv! verschiedenste Projekte in ihrer communityspezifischen Arbeit unterstützen und begleiten. Darunter das Bremer Projekt QUEERASPORA, das sich seit vier Jahren für die Sichtbarkeit von LSBTIQ-Geflüchteten und LSBTIQ of Color einsetzt oder Inssan e.V.  mit ihrem Projekt “ Nicht ohne meinen Glauben – Ummah Intersektional”, in dem es um Sichtbarkeiten, sowie die Schaffung eines Bewusstseins innerhalb der Community über die Situation queerer Muslim*innen geht.

In ihrer gemeinsamen Resolution hielten die ersten teilnehmenden Vereine 2014 fest: „Als Vereine, die sich für die soziale und politische Gleichstellung von Migrant_innen und Geflüchteten sowie ihren Nachfahren, People of Color und Schwarzen Menschen einsetzen, lehnen wir die Herabsetzung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts und/oder ihrer sexuellen Orientierung ab. Dabei richten wir ein besonderes Augenmerk auf mehrfachzugehörige Menschen, die zugleich Rassismus und/oder Diskriminierung aufgrund der Herkunft, sowie Sexismus, Homo- und/oder Trans*feindlichkeit erfahren“.

Auch heute, fünf Jahre später, sind wir uns einig: Rassismus und LSBTIQ-Feindlichkeit müssen zusammen gedacht und zusammen bekämpft werden. Allzuoft finden sich LSBTIQ of Color in der Situation wieder, sich entscheiden zu müssen: Zwischen Räumen, in denen sie sicher vor Rassismus sind oder zwischen Räumen, in denen sie sicher vor Homo- und Trans*feindlichkeit sind.

Tatsächlich lassen sich aber Ausgrenzung, Diskriminierung und Hass nicht halbieren.

Wir setzen uns dafür ein, dass LSBTIQ-Feindlichkeit und Rassismus auch im öffentlichen Diskurs zusammen gedacht und zusammen bekämpft werden. Wir fordern außerdem die Politik dazu auf, die Bemühungen von migrantischen Organisationen der Zivilgesellschaft zu fördern, sich selbst weiterzubilden und zu sensibilisieren. 

Verwaltung hat einen demokratischen Auftrag: Dazu gehört auch, die Antidiskriminierungsarbeit mehrfachdiskriminierter Akteur*innen der Zivilgesellschaft mit öffentlichen Geldern zu fördern.

Kontakt für Rückfragen & Interviews:

Ed Greve, Politischer Referent

E-Mail: ed.greve [at] migrationsrat.de

Telefon/Mobil: 0176 99 11 49 43